Zwischenfruchttage
Zwischenfruchtanbau im Extremjahr 2022

© Theresia Dietz
Die Felder waren nach dem heißen Sommer 2022 ausgedörrt. Viele Landwirtinnen und Landwirte zweifelten zum üblichen Zeitpunkt für die Aussaat der Zwischenfrüchte, ob eine Ansaat erfolgreich wäre.
Die Berater für Gewässer-, Boden- und Klimaschutz der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt a.d.Saale und Schweinfurt, Julian Megner und Rainer Schubert, legten trotzdem zusammen mit Landwirt Markus Fella, Hammelburg/Seeshof sowie Ludwig Geis in Oberstreu Versuchsflächen zu Zwischenfrüchten an.
Nach dem trockenen Sommer 2022: Was wurde aus den Zwischenfrucht-Aussaaten der Demobetriebe Gewässer-, Boden-, Klimaschutz, Geis Ludwig in Oberstreu und Fella Markus in Hammelburg? Beide stellten ihren Berufskollegen die Ergebnisse an den Zwischenfruchttagen unseres Amtes am 8. und 11. November 2022 vor.

© Theresia Dietz
"Das Warten auf die Natur hat sich gelohnt", bestätigt Landwirt Fella. "Es entwickelte sich wider Erwarten ein sehr guter Pflanzenaufwuchs, der alle wichtigen Funktionen für Gewässer-, Boden-, Klimaschutz erfüllen kann."
Auch für Landwirt Ludwig Geis sprechen mehrere Punkte für Zwischenfrüchte im Extremjahr 2022 - zum Beispiel:
- Der Rest-Stickstoff aus dem Boden wird aufgenommen und vor dem Auswaschen bewahrt.
- Wasser aus dem Nebel wird gesammelt, das erhöht die Bodenfeuchte.
- Organisches Material wächst als Futter für Regenwurm und Co. heran, Humus wird aufgebaut.
- Erosionsschutz wird erreicht, eine gute Bodengare für die Folgefrucht entsteht.
Susanne Reichert von der Firma Domo Caprolevua erläuterte in Oberstreu, wie die Nährstoffe im Boden interagieren. Sie ging darauf ein, wie eine angepasste Düngung mit den richtigen Düngerformen zum richtigen Zeitpunkt und ausgebracht mit der richtigen Technik das Potenzial des Ackers steigern. Auf diese Weise können nach ihrer Aussage Erträge auch in Extremjahren wie 2022 stabil gehalten werden.